Kirchenfenster

Die dominierende Farbe der Kirchenfenster von Hubertus Spierling, Krefeld, ist das Blau des Himmels. Sie verweisen auf das Grundmotiv seiner künstlerischen Gestaltung: Das Gottesvolk auf seinem irdischen Pilgerweg zum himmlischen Jerusalem. Dazu bedarf es einer Zeit des Wartens und der Umkehr (Adventsfenster), das Vorbild Jesu Christi im Leiden, Tod und Auferstehung (Osterfenster), dem Mitwirken des Heiligen Geistes (Pfingstfenster) und der Erreichung seines Zieles (Jerusalemfenster).

Adventsfenster
Das Adventsfenster erstrahlt in den Farben violett, orange und blau. Die violetten Schichtungen im unteren Teil verdeutlichen den Weg zum Stern nach Bethlehem (oben), das Warten und der Aufruf zur Umkehr  im Advent. Die orangen Streifen weisen hin auf den Propheten Jesaja und den Täufer Johannes, die beide bereits die Geburt des Messias verkündigen. „Das Volk, das im Finstern wandelt, schaut ein großes Licht; über denen, die im Land der Dunkelheit wohnen, erstrahlt ein Licht.“ (Jes 9,1)

Osterfenster
Im unteren dunklen Teil des Fensters erscheint zeichenhaft das leere Grab. Jesu Weg vom Tod zur Auferstehung wird dargestellt durch die Kreuzesbalken, die in das Osterbild hineinragen und die Ostersonne, die leuchtend gelb in der Höhe erstrahlt. Links und rechts die Andeutungen von Blitz und Engeln am leeren Grab, die den Frauen sagen: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ (Lk 24,5)

Pfingstfenster
Im unteren dunkelblauen Bereich wird die Erde dargestellt. Ein unerlöster, chaotischer Raum, dessen Menschen der Liebe und Kraft Gottes zur Erlösung bedürfen. Dieses geschieht am Pfingstfest durch den heiligen Geist, der auf die Jünger Jesu herabkommt. Hier symbolisiert durch weiße Flammen auf rotem Grund. „Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.“ (Apg 2,3)

Jerusalemfenster
Ziel des christlichen Lebens ist das Paradies, die Nähe zu Gott. Um dorthin zu gelangen muss der Mensch sterben. Angedeutet im unteren dunkelblauen Bereich durch ein Weizenkorn, das in die Erde fällt. Im oberen Bereich ist das himmlische Jerusalem in Kreisform zu sehen. Sie ist umgeben von zwölf Toren und zwölf Grundsteinen in orange. (Offenbarung 21). Ströme lebendigen Wassers fließen aus ihr herab und befruchten das in der Erde schlummernde Weizenkorn. „Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will den Durstigen geben von dem Brunnen des lebendigen Wassers umsonst.“ (Offb 21,6)